Informationen zur Energiemangellage

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

die Medien beschäftigen sich nunmehr seit einigen Monaten mit einer eventuell drohenden Energiemangellage. Hintergrund ist der furchtbare Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Konsequenzen u.a. der Deutschen Bundesregierung.
Die Medien sprechen häufig von einem möglicherweise drohenden „Blackout“, d.h. einem großflächigen, anhaltenden Stromausfall.

In Gesprächen mit Energieversorgern in den vergangenen Wochen wurde sehr deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit eines solchen „Blackouts“ äußerst gering ist. Dennoch kann z.Zt. niemand ausschließen, dass es z.B. im Rahmen eines Sabotageaktes oder aufgrund eines extrem kalten Winters zu entsprechenden Einschränkungen kommen kann. Die Gemeinde Rheurdt beschäftigt sich gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr seit Anfang September sehr intensiv mit dieser Thematik. Neben der Einberufung und Neuaufstellung des „Stabs für außergewöhnliche Ereignisse“ gab es entsprechende Treffen mit der Leitung der Feuerwehr und den Löscheinheitsführern.

Die Gemeindeverwaltung Rheurdt hat nun zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr ein Einsatz-Konzept für ein Stromausfallszenario erstellt, indem sogenannte „Leuchttürme“ (Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger) in den Ortsteilen Rheurdt (Rathaus) und Schaephuysen (Gerätehaus) notstromversorgt sind. Entsprechende Notstromaggregate wurden am vergangenen Samstag aufgestellt. Darüber hinaus wird es in den Ortsteilen Neufeld und Finkenberg mobile „Leuchttürme“ geben, die nach jetziger Planung durch die Feuerwehr in Form von jeweils einem Feuerwehrfahrzeug mit 2-Mann-Besatzung bereitgestellt werden sollen. Zu Kommunikationszwecken diesen, sollte es zu einem Ausfall des kompletten Digitalfunks kommen, der alte Gemeindefunk sowie Satellitentelefone im Rathaus und bei der Leitung der Feuerwehr. Jedoch wird eine möglichst lange Nutzung des Digitalfunks während eines Stromausfalls durch aktuell laufende Maßnahmen von Kreis und Land angestrebt.
Sollte es tatsächlich zu einem Blackout kommen, stehen Ihnen die Ansprechpartner der „Leuchttürme“ als Anlaufstelle für Notfälle zur Verfügung.

 

Wie können Sie sich auf ein mögliches Szenario am besten vorbereiten? Zusammengefasst empfiehlt das Bundesamt für Katastrophenschutz und Bevölkerungshilfe folgendes:

  • Empfohlen wird, den Bedarf für zehn Tage an Lebensmitteln im Haushalt bereitzuhalten.
  • Dies gilt auch für Trinkwasser.
  • Nutzen Sie langhaltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte und Öl.
  • Wichtige Medikamente und Notfallapotheke
  • Hygieneartikel
  • Versorgung der Haustiere

Verbrauchen Sie die Vorräte nach und nach füllen sie diese durch gezielte Einkäufe wieder auf.

  • Alternative Lichtquellen an einem gut zugänglichen Ort bereithalten: Taschenlampen samt Ersatzbatterien, solarbetriebene Leuchten, Kurbeltaschenlampen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Camping- oder Outdoor-Lampen
  • Batteriebetriebenes Radio samt Ersatzbatterien
  • Warme Kleidung, Decken, Wärmflaschen
  • Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz – falls fachkundig installierte Öfen vorhanden sind
  • Campingkocher oder Kohle-/Gasgrill samt Zubehör für die Zubereitung kleinerer Mahlzeiten bereithalten (Achtung: Ausschließlich im Freien nutzen!)
  • Ggfs. Ersatz-Akkus für technische Geräte (falls wechselbar) oder eine geladene Powerbank
  • Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen etc. stets aufladen
  • Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks
  • Vorrat an Bargeld
  • Ausweisdokumente
  • Krankenkassenkarte und wichtige Arztdokumente
  • Kontaktadressen zu Ärzten
  • Aktuelle Informationen aus dem Radio: Lokalprogramm des WDR und Lokalradio im Kreis Kleve Antenne Niederrhein
  • Batteriebetriebene Radios, Kurbelradios oder das Autoradio funktionieren auch bei einem Stromausfall. Akku-Geräte wie Handys und Tablet-PCs verfügen über Radio-Apps – solange das Funknetz besteht.
  • Die Warn-App „NINA“ liefert Infos aus dem Katastrophenschutz
  • Achten Sie auf die Sirenen-Signale im Kreis Kleve. Was die einzelnen Signale bedeuten, erfahren Sie auf den Internetseiten des Kreises Kleve sowie der Gemeinde Rheurdt.
  • Rufen Sie den Notruf der Polizei (110) oder Feuerwehr (112) nur im Notfall an
  • Stromausfall an sich ist noch kein Notfall.
  • „Stromfresser“ im Haushalt ausfindig machen und energieeffiziente Geräte nutzen
  • Temperatur von Kühl- und Gefrierschrank richtig einstellen (7 bzw. -18 Grad)
  • Spülmaschine ausschließlich stark gefüllt laufen lassen und ECO-Programm nutzen
  • Kochen mit Deckel auf dem Topf
  • Gemüse in weniger Wasser garen
  • Beleuchtung optimieren
  • Geräte nicht im Stand-By-lassen (auch Laptop und Computer)
  • Duschen statt Baden
  • Kürzer und kühler Duschen
  • Wasserzufluss in der Dusche minimieren
  • Häufiger kaltes Wasser nutzen
  • Vollen Geschirrspüler nutzen anstatt mit der Hand zu spülen

!!!Strombetriebene Kleingeräte zum Heizen sind kein vollwertiger und vor allem dauerhafter Ersatz für die installierte Heizungsanlage. Das Heizen mit Strom betriebenen Geräten spart zwar Energie bei der Heizanlage ein. Aber durch den erhöhten Stromverbrauch erhöht sich ggf. der Gesamt-Energiebedarf, steigen die Kosten sowie die Gefahr einer Überlastung der Stromnetze!!!

Unter www.bbk.bund.de (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) finden Sie weitere Informationen und entsprechende Checklisten.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal deutlich betonen: Die Wahrscheinlichkeit eines „Blackouts“ ist äußerst gering, dennoch sollten wir gerüstet sein, sollte es doch dazu kommen.

 

Ihr Bürgermeister

Dirk Ketelaers